19. Oktober 2019 Von Beate Rose / Foto: Philipp Stegmaier
Wohin nach Klasse 4?
Seit diesem Schuljahr gibt es eine Neuerung in der Ulmer Schullandschaft – die Hans-Zulliger-Schule, ein sonderpädagogisches Bildungs- und Beratungszentrum, bietet eine 5. Klasse an. Das sagte Gerhard Semler, städtischer Leiter der Abteilung Bildung und Sport, in der jüngsten Schulbeiratssitzung.
Die Schüler der Zulliger-Schule sind jung und meist sind sie wild: Viele von ihnen haben ein Problem mit der Reizverarbeitung. Es sind Kinder mit Aufmerksamkeitsstörungen, mit Lernschwächen, hochsensible Kinder. Sie lernen an der Schule für Kinder mit emotionalem und sozialem Förderbedarf.
Diese Schule gibt es in Ulm seit 1977 für die Klassen 1 bis 4. Doch wohin nach Klasse 4? Diese Frage beschäftigte Eltern jahrelang, denn in Ulm wurde keine Sekundarstufe angeboten. Gleichzeitig hatte sich für manche Schüler der Förderbedarf nicht mit dem Wechsel in Klasse 5 aufgelöst.
Vier Schüler in einer Gruppe
Schulleiter Simon Schilling sagt auf Nachfrage, dass es mit der Sekundarstufe „richtig gut“ läuft. Die erste Klasse 5 ist mit vier Schülern Mitte September gestartet, sie lernen in einer Gruppe, die von drei Lehrern betreut wird, die in Teilzeit arbeiten. Die Lerngruppe ist an der Stifterschule angesiedelt, und nicht, wie ursprünglich von der Stadt geplant, in der ehemaligen Meinloh-Grundschule in Söflingen. An der Zulliger-Schule ist kein Platz, zumal das Schulgebäude in absehbarer Zeit saniert werden soll. Im kommenden Schuljahr soll die Sekundarstufe ausgebaut werden, dann wird es eine Klasse 5 und 6 geben.
Schilling ist neben seiner Arbeit als Schulleiter auch zum kommissarischen Leiter des Konrad-Hipper-Schulkindergartens ernannt worden, einer Einrichtung für Drei- bis Sechsjährige mit emotionalem und sozialem Förderbedarf. Schilling ist vom Konzept des Kindergartens in der Friedenstraße überzeugt: „Das ist richtig gut.“